Was blaues Licht und orangene Brillen mit deiner Gesundheit zu tun haben

MiriamAllgemein, Biohacking, Wissen2 Comments

Licht, LEDS und ihre Auswirkung auf die Gesundheit (Photo by Riccardo Annandale on Unsplash)

Elektrisches Licht ist in unserem Alltag so selbstverständlich geworden wir atmen. Als Erfinder der Vorgänger unserer heutigen Lampen gilt Thomas Edison, der mit der Kohlefadenglühlampe es erstmals ermöglichte, dauerhaft Licht unabhängig von der Tageszeit zur Verfügung zu stellen. Diese Erfindung eroberte bald die Welt und wurde stetig verbessert. 1962 entwickelte Generell Electric die erste „brauchbare“ (lt. Wikipedia) rote LED. Allerdings wurde erst 1993 blaue LEDs entwickelt, die zusammen mit einem fluoreszierenden Farbstoffen weißes Licht erzeugen konnten.

Die LED ist eine extrem stromsparende Lichtquelle, weswegen auch 2009 ein Gesetz erlassen wurde, das die „alten“ Glühlampen verbot, aus Energiespargründen. Seitdem gibt es LEDs eigentlich überall: als Dekoration, als Deckenleuchten, in Handys, Fernsehern, Autos, Weckern und Computer sind sie heute DIE Lichtquelle. Zu dem Zeitpunkt lagen noch keine Langzeitstudien zu den Auswirkungen des LED-Lichts vor. LEDs sind mittlerweile sehr wandelbar, extrem hell und eben super sparsam im Stromverbrauch.

Am 02. Mai 2018 zeigte das ARD Magazin „PLUSMINUS“ einen Beitrag zu dem Thema „LED-Licht befördert das Sterben von Sehzellen“. Diese sechs Minuten solltest du dir unbedingt nehmen, um den Beitrag zu sehen. Denn es geht um deine Augengesundheit!

Kurz gefasst sagt der Beitrag aus, dass Mediziner davor warnen, dass der extrem hohe Blaulichtanteil der LEDs dafür sorgt, dass die Sehzellen im Auge schneller altern und so viel früher zu Augenkrankheiten führt, die sonst erst im Alter auftraten! Schon eine gruselige Vorstellung. Vor allem, wenn man sich mal bewußt macht, wo alles diese hellen LEDs eingebaut sind! Selbst in unserem neuen Kühlschrank, der dieses Wochenende kam, sind zwei Lichtleisten mit kalt-weißen LEDs verbaut!

Soweit ich es wahrgenommen habe, ist es das erste Mal, dass einer der öffentlich-rechtlichen Sender auf die Gefährdung hinweist, die durch LEDs verursacht werden. Nun gut, da ich nicht den ganzen Tag fernsehe, geschweige denn alle Sender, kann es schon sein, dass da mal was war – aber jetzt hat es eine breitere Masse gesehen.

Vorzeitiges Absterben der Sehzellen ist nicht die einzige Nebenwirkung von blauem Licht

Ich bin ja nun schon eine ganze Weile in der „Gesundheitsszene“ unterwegs. Denn mal ganz ehrlich, wenn du einmal merkst, welchen Einfluss du über eine angepasste Ernährung auf deinen Körper nehmen kannst, dann kommst du unweigerlich mit immer neuen Themen in Berührung. Sei es beim FlowFest oder der PaleoConvention, das Thema Licht spielt eine große Rolle. Dort durfte ich tolle Berichte ua. durch Dr. Alexander Wunsch und Dr. Jens Pohl hören, die mich beeindruckt haben. So kam ich schon letztes Jahr mit dem Thema Blaulicht aus LEDs in Berührung. Auch sie zeigen auf, dass das blaue Licht der LEDs so weit weg von dem Licht ist, durch das der Mensch während die Evolution begleitet wurde: Das Feuer. Einige werden jetzt anfangen zu lachen, aber selbst die Glühbirne, die bis 2009 noch in jedem Haushalt zu finden war, hat ein sehr ähnliches Lichtspektrum wie das Feuer. Wer mehr dazu wissen möchte, dem seien die Videos von Dr. Wunsch empfohlen:

Blaues Licht hat einen sofortigen Einfluss auf

  • unsere Chronobiologie. Der zirkadiane Rhythmus wird durcheinander gebracht. Dieser reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Hormonfreisetzung, den Blutdruck und die Körpertemperatur.  Das heißt, der Mensch und sein Rhythmus sind immer noch an den der Sonne gekoppelt – sowohl pro Tag, als auch über die Jahreszeiten gesehen. Mit dem blauen Licht der LEDs gaukeln wir dem Körper egal zu welcher Uhrzeit vor, dass es helllichter Tag ist. Und die Folgen hieraus werden gerade erst untersucht – letztes Jahr ging der Nobelpreis an zwei Forscher, die sich mit der Chronobiologie auseinandersetzen. Ein sehr gutes Buch rund um das Thema Chronobiologie hat übrigens Anja Leitz unter dem Titel „Better Body, better Brain“ veröffentlicht. Ich habe es zuhause, es liest sich super – die Rezension ist leider noch nicht fertig…
  • die Hormonausschüttung. Hier vor allem auf das Melatonin, unser Schlafhormon. Blaues Licht am Abend, und hier reicht schon das Licht einer einzigen kleinen LED, beeinträchtigt die Melatoninproduktion. Es geht sogar so weit, dass wenn wir nachts kurz Licht anmachen, um aufs Klo zu gehen, die gesamte Produktion unterbrochen wird. Das wiederum hat zur Folge, dass wir weniger tief schlafen und wir schlechter regenerieren. Wenn es nur einmal wäre, ok. Aber wie lange schaust du abends fern? Oder auf den PC oder das Handy? Übrigens auch beim Autofahren. Denn immer mehr Autos sind mit Xenon- & LED-Lichtern ausgestattet, die zwar wunderbar die Straße beleuchten, aber den Gegenverkehr zum Teil seh unangenehm blenden.

Naja, und was passiert, wenn wir dauerhaft gegen unsere Natur arbeiten, lässt sich an diversen Statistiken ablesen. Die Menschen weisen ein geschwächtes Immunsystem auf, sind öfter krank und die Autoimmunkrankheiten sind auch auf dem Vormarsch.

Was also tun?

Die Informationen die ich hierzu erhalten hab, haben mir nachdenklich gemacht. Denn ich sitze sowohl in meinem Hauptjob im Marketing als auch in meinem Nebenjob mit dem Ernährungscoaching und bloggen gefühlt ständig vor dem PC. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind zu groß, als dass ich es einfach hinnehmen wollte.

Auf den Vorträgen gab es einige nützliche Tipps. So sollte man z. B. Richtung Abend, idealerweise sogar den ganzen Tag über, am Handy den Nachtmodus einschalten. Dadurch verfärbt sich der Bildschirm und wird gelblich-orange. Es wird also ein Teil des Blaulichts herausgefiltert. Für den Computer gibt es ein Programm, das sich installieren lässt: f.lux. Dank einiger Einstellungen nimmt sich dann mit dem Sonnenuntergang der Bildschirm selbständig und wirkt dann wie am Handy gelblich-orange. Das sind erste, leicht zu gehende Schritte. Da ich aber weder im Büro noch zuhause mal eben alle Lampen wieder durch Glühlampen ersetzen kann, noch auf meinen Fernseher, Computer und Handy verzichten möchte, blieb erst einmal nur eine Lösung:

Die Blueblocker-Brille

Es gibt Brillen (und für Brillenträger Clip-Ins), die den Blaulichttfilter direkt in die Gläser eingearbeitet haben. So schützt man sich gegen alle Lichtquellen, die einen zu großen Blaulichtanteil haben. Ich habe mir die Beschreibungen von unterschiedlichsten Brillen angesehen und mich vor allem von Empfehlungen leiten lassen. Letztendlich bin ich bei den Brillen von Innovative Eyewear gelandet. Aus mehreren Gründen:

  1. Dr. Alexander Wunsch, der sich schon seit Jahren mit dem Thema Blaulicht und seine Auswirkungen auf die Gesundheit beschäftigt, hat die Brillen mit entwickelt. Dh hier steht die Qualität im Vordergrund.
  2. Die Optik der Brillen ist im Vergleich zu günstigeren Modellen so, dass ich sie auch problemlos im Büro tragen würde. Was nicht bedeutet, dass ich mir Fragen der Kollegen erspart bleiben, aber das ist ok. Zumal es verschiedene Modelle gibt, so dass eigentlich jeder etwas findet. Und es gibt jedes Modell in zwei Ausführungen. In der Pro-Version, mit 99% Blaulicht-Schutz, und in der Lite-Variante (mit 95% Blaulichtschutz). Hier ist die Tönung ist etwas leichter, es wird nicht alles in ein sattes Orange getaucht.
  3. Die Preise für Erwachsenenbrillen liegen zwischen 55€ und 139€, was ich für ein hochwertiges Produkt als sehr fair empfinde. Schließlich will ich meine Augen schonen und lange etwas davon haben. Meine Sonnenbrille hat auch keine 20€ gekostet und ich nutze sie mittlerweile seit 10 Jahren…
  4. Es gibt eine spezielle Brille fürs Autofahren. Diese ist eher gelb, reduziert aber eben auch deutlich den Blaulichtanteil entgegenkommender Autos, die mit Xenon- oder LED-Licht fahren. Und sie verstärkt die Kontraste. Hier liegt die Preisspanne bei 69€ bis 119€. Die anderen Blutblocker-Brillen dürfen übrigens nicht zum Fahren genutzt werden!
  5. Für Gamer gibt es auch eine Version, die schützt zu ca 90%, lässt etwas mehr Farbe zu.

Meine Erfahrungen mit den Blueblocker-Brillen

Bestellt habe ich mir zwei Brillen, abends am 28. März. Und die Lieferung kam schon am 30.! Echt toll, hätte ich jetzt nicht unbedingt mit gerechnet. Ich habe mir für die Modelle „Frankfurt Pro“ und „Murnau Drive Day&Night“ entschieden:

Für die Bildbearbeitung nur bedingt geeignet

Einen einzigen Nachteil hat die PC-Brille: Dadurch, dass Blautöne effektiv raugefiltert werden (sollen sie ja auch) eignet sich die Brille und übrigens auch das Programm f.Lux nicht, wenn Bilder am PC bearbeitet werden sollen. In den Phasen, wo ich Bilder bearbeiten muss, setze ich die Brille ab und schalte die Software aus, danach wieder ein. Nach Möglichkeit verlagere ich die Bearbeitung auf den Tag, so dass zumindest mein Schlafhormon nicht beeinträchtigt wird.

Ansonsten bin ich echt happy. Ich schlafe abends tatsächlich schneller ein und gefühlt auch tiefer, wenn ich die Brille getragen habe. Woran ich das merke? Weil ich an den Abenden, wo die Brille im Schlafzimmer liegt und ich auf der Couch sitze und zu faul bin, sie zu holen, definitiv länger brauche zum einschlafen. Denn dann bekomme ich viel mehr von meiner Einschlafmediation mit, als wenn ich die Brille vorher getragen habe.

Fazit

Der Beitrag der ARD hat mich definitiv so nachdenklich gemacht, dass ich die Brille jetzt auch mit ins Büro nehmen werde. Wird anfangs bestimmt komisch, aber was solls – ich gehe auch mit Barfußschuhen ins Büro ;-) Und ich habe schon einige Kollegen neugierig gemacht, ebenso wie mit der Ernährung. Und Fragen beantworte ich gerne, denn ich finde, dass jeder die Chance nutzen sollte, seine Gesundheit in die Hand zu nehmen. Manchmal fehlt halt das Wissen wie.

In dem Sinne, bleib gesund!

 

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Über den Autor

Miriam

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Ich heiße Miriam Hoffbauer, bin Jahrgang ’78 und ernähre mich seit Dezember 2014 kohlenhydratarm. Auf ketoVida teile ich meine Erfahrungen mit der ketogenen Ernährung und wie diese auch dir auf dem Weg zu einem gesunden und schlanken Leben helfen kann.

2 Kommentare zu “Was blaues Licht und orangene Brillen mit deiner Gesundheit zu tun haben”

  1. Habe solche Brillengläser. Waren bei mir ca. doppelt so teuer wie normale. Ich meine es fühlt sich bei längerem Bildschirmarbeiten besser an. Das kann aber auch an der angepassten Sehstärke liegen. Ansonsten hast du beim Blick in eine direkte Lichtquelle immer eine blaue Reflexion.

  2. Liebe Kommentatorin von Sonntag,
    du hattest mir eine tolle Info zu Blueblockern bei Optikern hinterlassen. Ich hatte zwar noch geantwortet, leider ist dein Kommentar und meine Antwort im Umzug verloren gegangen … Magst du dich noch einmal bei mir melden?
    Herzlichen Dank & viele Grüße,
    Miriam

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