Gesunde Fette sind ein Muss in der ketogenen Ernährung – eigentlich in jeder Ernährung, aber in den letzten 50 Jahren wurden viele Fette verteufelt. Darunter auch die Butter. Ihr wurde aufgrund des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren und dem enthaltenen Cholesterin nachgesagt, dass sie für Herzkrankheiten die Ursache ist. Und somit begann die Industrie, Margarine anzubieten. Toll aufbereitet wurde das Thema von Romina auf ihrem Low Carb Blog, inkl. einem Vergleichsbild, welche Schritte nötig sind, um Butter herzustellen, und was mit Margarine passiert, bevor sie im Becher landet. Ich bin mir sicher, dass du spätestens nach dem Artikel keine Margarine mehr kaufen wirst. Auch Paleo360 hat der Butter einen ganzen Artikel gewidmet und empfiehlt auch ganz klar den Genuss von Butter aus Weidemilch. Denn das Nährstoffprofil von Butter aus Weidemilch ist hervorragend.
Nährstoffprofil von Butter
Das Fettsäurenverhältnis entspricht genau dem, das der menschliche Körper benötigt, dazu kommt der sehr gute Omega 3-Anteil in Butter aus Weidemilch. Neben dem ausgewogenen Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren enthält Butter mittelkettige Fettsäuren, die u. a. entzündungshemmend wirken und die Darmflora unterstützen, ähnlich wie Kokosöl. Auch den enthaltenen konjugierten Linolsäuren wird eine entzündungshemmende sowie anti-karzinogene Wirkung nachgesagt. sowie eine Damit nicht genug, Butter enthält Vitamin A, dass an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist und u.a. die Sehkraft schützt. Vitamin K, dass unser Körper zur Weiterverwertung von Vitamin A und D benötigt und nur sehr schlecht selbst herstellen kann. Des Weiteren enthält Butter Vitamin E, sowie Jod und Selen. Die beiden letzteren benötigt die Schilddrüse für eine gute Funktion. Und vor allem: Butter ist sowas von lecker! Ob zum Lachs oder Steak, oder geschmolzen zusammen mit Salz als Dressing auf rohem Kohl, um aus Blumenkohl Püree zu machen und nicht zu vergessen, im Bulletproof Kaffee! So, ich denke, das reicht, um dich von Butter per se zu überzeugen. Nun steht aber in der Überschrift nix von Butter, sondern „Ghee – Ayurvedisches Gold Selbermachen“. Es wird also Zeit, zum Kern des Beitrags zu kommen. Denn Butter hat bei all ihren Vorteilen einen Nachteil: Sie verbrennt leicht bei hohen Temperaturen und ist daher nicht so gut zum anbraten geeignet. Wie also trotz allem den schönen Buttergeschmack ans Fleisch oder an das Gemüse bekommen? Richtig, Ghee nutzen.
Ghee – Ayurvedisches Gold
Ghee (sprich Gii) ist nichts anderes als geklärte Butter. In der ayurvedischen Lehre gilt Ghee als sehr wertvoll, denn es
- stärkt die Verdauungskraft
- ist entzündungshemmend
- wirkt entgiftend
- kann helfen den Hormonhaushalt zu regulieren
- stärkt das Immunsystem
- unterstützt die Zeltregeneration
- soll verjüngend und lebensverlängernd wirken
- stärkt die Gehirnfunktionen – ähnlich wie Kokosöl
- verhindert bei äußerlicher Anwendung die Bildung von Narben und Blasen, fördert die Wundheilung und beruhigt gereizte und geröteter Haut
- wirkt in Kombination mit Majoran abschwellend, wenn die Nase verstopft ist (einfach auf und unter die Nase reiben)
Nun gibt es zwei Wege, zu Ghee zu kommen. Man kann es kaufen – hierbei unbedingt auf die Qualität achten – oder einfach selber herstellen. Ich habe mich letztens einfach mal dran gemacht und es ausprobiert. Es gibt verschiedene Quellen im Internet, wo der Prozess sehr einfach dargestellt ist, z. B. bei Paleo360. Du brauchst dazu folgende
Zutaten (ergibt rund 800ml Ghee)
1kg Weidebutter
1 Topf
1 Esslöffel
1 kl Schüssel
1 Sieb
Küchenkrepp
1 Bügelglas
Zeit
Die Butter im Topf bei mittlerer Temperatur schmelzen, dabei nicht umrühren. Die Butter fängt irgendwann an, leicht zu köcheln und zu schäumen. Den Schaum mit dem Löffel vorsichtig abschöpfen und in einer Schüssel auffangen – er kann ua. zum Füllen von Oliven genutzt werden. Vorausgesetzt, man verträgt Milcheiweiß. Ich schmeiße es weg, da ich in der konzentrierten Form Probleme damit bekomme. Der Prozess des Schöpfers dauert rund 30 Minuten. Erst wenn es nicht mehr schäumt und das in der Butter enthaltene Wasser verdampft ist, ist der Vorgang quasi beendet. Achtung, sobald sich das Ghee einen leicht nussigen/karamelligen Geruch bekommt, ist es fertig. Dann vorsichtig durch ein Sieb, das mit Küchenkrepp ausgelegt ist in ein Bügelglas (oder anderes gut abdichtendes Glas) füllen. Hab es mit einem Kaffeefilter probiert, klappt nicht wirklich. Dann einfach abkühlen lassen und in ein dunklen Schrank stellen. Nicht in den Kühlschrank, da wird es schnell schlecht. Und dann einfach zu jeder Gelegenheit nutzen: Zum braten, frittieren oder um den Frühstücksbrei zu verfeinern. Guten Appetit!
8 Kommentare zu “Ghee – Ayurvedisches Gold selber machen”
Hallo Miriam
Wie lange hält sich das Ghee?
Lg Kathrin
Hallo Kathrin,
Bei mir hält sich das Ghee problemlos mehrere Wochen. Aber bitte nur im Schrank aufbewahren, nicht im Kühlschrank! Die Feuchtigkeit dort macht es anfällig.
Liebe Grüße,
Miriam
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Hast du das Ghee etwa auch in ein Glas von Ölmühle Solling gepackt? :D
Hi Lucas,
Ich glaube es ist kein Glas der Ölmühle Solling, aber es war in der Tat ein Kokosöl-Glas vorher ? Die Bügelgläser sind einfach super für sowas. Ich fermentiere gerade zum ersten Mal Fenchel und hab dafür ebenso ein gebrauchtes Bügelglas genommen… Hast du das in eins der Ölmühle Solling getan?
Oh ja, bei mir kommt so gut wie alles in solche Gläser :)
Ich nehme darin sogar Salat mit ins Büro :-D
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